Ohrakupunktur

Ursprünge:

Die Wurzeln der Ohrakupunktur gehen in der chinesischen Kultur bis ins 1.Jahrhundert v. Chr. zurück. Auch in Persien und Ägypten soll die Ohrakupunktur bereits vor 2000 Jahren zur Empfängnisverhütung und Schmerzlinderung eingesetzt worden sein.

In Europa wird die Ohrakupunktur erst seit 1950 – zunächst durch den französischen Arzt Dr. Paul Nogier - systematisch erforscht.

Wirkungsweise

Die Ohrakupunktur basiert auf der Annahme, dass der ganze Körper auf die Ohrmuschel projiziert werden kann und somit verschiedene Lokalisationen am Ohr bestimmten Körperbereichen bzw. Organen zuzuordnen sind.

Bei der Ohrakupunktur entsteht ein Mikrotrauma im Gewebe, welches nach der Nadelentfernung Reparaturvorgänge (Einwanderung von weißen Blutkörperchen etc.) im Körper auslöst. Dadurch soll der Akupunkturpunkt noch über Tage hinweg stimuliert werden, ähnlich dem Effekt einer Dauernadel.

Behandlungsmöglichkeiten:

  • Ohrakupunktur mit Nadeln
  • Ohrmassage oder Ohrakupressur
  • Laserbehandlung der Ohrmuschel

Die Hauptwirkung der Ohrakupunktur, wird den Gebieten der Behandlung von Schmerzen, Sucht und Allergien zugeschrieben. Ebenso soll eine Muskelentspannung und eine positive Immunstimulation beobachtet worden sein.

Anwendungsgebiete

In verschiedenen medizinischen Fachbüchern wird von einer positive Wirkung der nachfolgenden Erkrankungen ausgegangen. Ein klarer wissenschaftlicher Nachweis fehlt jedoch bis jetzt.

Atemwegserkrankungen z.B.

  • allgemeine Erkältungskrankheiten
  • Asthma bronchiale (begleitend zur ärztlichen Betreuung)
  • Bronchitis
  • Mandelentzündung (Tonsillitis)
  • Stirn-/Kieferhöhlenentzündung

Allergien z.B.

  • Allergiescher Hautausschlag
  • Bindehautentzündung
  • Heuschnupfen
  • Nahrungsmittelunverträglichkeit

Gynäkologische Beschwerden z.B.

  • Menstruationsstörungen
  • Prämenstruelles Syndrom
  • Wechseljahrsbeschwerden
    • Kontraindikation Schwangerschaft !!

Hauterkrankungen z.B.

  • Ekzeme
  • Herpes simplex
  • Neurodermitis
  • Schuppenflechte (Psoriasis)

Neurologische Erkrankungen z.B.

  • Lähmungen nach Schlaganfall
  • Schwindel

Nieren- und Blasenerkrankungen z.B.

  • Harnwegsinfekt (Blasenentzündung)
  • Harninkontinenz
  • gutartige Vergrößerung der Prostata
  • Bettnässen bei Kindern über 4 Jahren

Psychische Störungen z.B.

  • leichte Depressionen
  • Konzentrationsstörungen
  • „Herzschmerzen“ mit Unruhe / Angst ohne organischen Befund
  • Prüfungsangst

Suchterkrankungen z.B.

  • Nikotin (Raucherentwöhnung)

Schmerzen z.B.

  • Kopfschmerzen / Migräne
  • Schmerzen nach Zahnentfernung
  • akute und chron. Schmerzen

Verdauungsstörungen z.B.

  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Übelkeit (z.B. Reisekrankheit, nach Chemotherapie o.ä.)
  • Verstopfung / Durchfall

Kontraindikationen

  • Schmerzen mit der Notwendigkeit einer operativen Therapie z.B. Appendizitis („Blinddarm“)
  • Schwangerschaft
  • direkt nach physischen oder psychischen Anstrengungen
  • Tumorbehandlung, jedoch gut als Schmerzbehandlung begleitend möglich