Schröpfen

Ursprünge:

In China wird die Schröpftherapie seit mindestens 5000 Jahren eingesetzt. Zunächst wurden Rinderhörner verwendet, danach entstanden Schröpfgefäße aus Bambus, Keramik oder Glas. Bereits 1550 v. Chr. wurde in Ägypten das blutige Schröpfen in einem medizinischen Lehrbuch, zur „Entfernung fremder Stoffe aus dem Körper“ erwähnt.

Das in der chinesischen Volksmedizin weit verbreitete Schröpfen, wurde auch von der modernen klinischen Medizin in China übernommen.

Ein Sprichwort aus China:

„Mehr als die Hälfte aller Krankheiten lassen sich mit Akupunktur und Schröpfen heilen.“

Die Wirksamkeit des Schröpfens wurde in den 50er Jahren durch Forschungsgruppen der früheren Sowjetunion und Akupunkteure untersucht danach wurde es als offizielle Therapieform in China eingeführt.

Wirkungsweise

Nach der chinesischen Ansicht reguliert das Schröpfen den Energie- und Blutfluss im Körper. Es soll die Poren der Haut öffnen und so unterstützend bei der Ausleitung von äußeren pathogenen Faktoren (chinesische Bezeichnung für krankmachende äußere Einflüsse) wirken.

Allgemein soll das Schröpfen folgende Wirkungen haben

  • entspannt und lockert das Bindegewebe und die Muskulatur
  • lindert Schmerzen
  • verbesserte Durchblutung und Stoffwechsel
  • blutreinigend
  • entgiftend und entschlackend
  • anregend und regulierend
  • unterstützt das Immunsystem
  • aktiviert die Selbstregulation

Spezielle Wirkung nach der Sichtweise der chinesischen Medizin

  • fördert den Energiefluss in den Meridianen
  • stimuliert Akupunkturpunkte

Das Schröpfen gilt in Deutschland nicht als wissenschaftlich anerkannte Therapieform. Ein klarer Nachweis fehlt bisher. 

Hinweis:

An den Schröpfstellen kann es zu ringförmigen Markierungen (rote bis blaue Flecken) kommen, die bis zu 7 – 15 Tage sichtbar bleiben können. Dies sollen sie vor einem Badeurlaub bedenken, es sei denn, es stört sie nicht, diese Male zur Schau zu tragen.

Anwendungsgebiete

Das Schröpfen soll besonders in Kombination mit anderen Naturheilverfahren bei einer Vielzahl von Beschwerden positive Wirkung haben, z.B. bei ...

  • Migräne / Kopfscherz / Wetterfühligkeit
  • Schmerzen und Beschwerden des Bewegungsapparates z.B. Rücken, Gelenke, Ischias usw.
  • Müdigkeit, Schwächezustände
  • Atemwegserkrankungen z.B. Bronchitis, Husten, Erkältung
  • Verdauungsproblemen

Nebenwirkungen

Als normale Nebenwirkung ist eine Schröpfmarkierung anzusehen, welche individuell von leichtem rot bis dunkelrot oder blau variieren kann. In seltenen Fällen kann es auch zu einer Blasenbildung an der Behandlungsstelle kommen.

Kontraindikationen

  • sämtlicher Erkrankungen, welche als medizinische Notfälle einzustufen sind und einer sofortigen ärztlichen oder notärztlichen Versorgen bedürfen
  • Schwangerschaft (hier nur sehr begrenzter Einsatz möglich)
  • Entzündungen oder Hauterkrankungen des betreffenden Hautareals
  • allergische Hautveränderungen
  • Gerinnungsstörungen, angeboren oder medikamentös Ursache (z.B. Marcumar)
  • Tumoren oder Wunden im betreffenden Hautgebiet (z.B. nach OP)
  • Sonnenbrand, Brandwunden oder frische Verletzungen